Segeln Markermeer, IJsselmeer, Wattenmeer (Niederlande)
Wir haben Zeit und warten auf Wasser im Elbabschnitt von Lauenburg bis Dömitz um zur Seenplatte zu kommen. Alternativ wäre die Oder noch möglich oder der Elbe-Seitenkanal. Der Pegel Dömitz hat 5 cm, was in etwa einer Fahrrinnentiefe von knapp 50 cm entsprechen dürfte. Die Fahrrinnentiefe wird aber schon seit Wochen nicht mehr gemeldet. Wozu auch, durch die Elbe bei Dömitz und Flussabwärts kann man durch knietiefes Wasser laufen. Der Pegelstand von 5 cm ist übrigens der tiefste jemals gemessene und gemessen wird meines Wissens seit etwa 1880.
Viel zu schreiben gibt es auch nicht mehr. Von Amsterdam sind wir auf’s Markermeer, IJsselmeer und Wattenmeer. Wir segelten sehr kurze Strecken und ankerten eigentlich fast immer. Wie wir Lust und Laune hatten ruderten wir an Land.


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Der Markerwaarddeich trennt das IJsselmeer vom Markermeer. Bei Enkhuizen wurde 2003 das Naviduct fertig. Die Schleuse zwischen IJsselmeer und Markermeer für den Schiffsverkehr liegt oberhalb der Deich-Straßenverbindung zwischen Enkhuizen und Lelystad. Die Straße auf dem Deich wurde im Schleusenbereich bis auf fast 11 Meter abgesenkt unter den Pegel von IJsselmeer und Markermeer. Durch das Naviduct brauchen wir den Schiffsmast nicht legen und der Straßenverkehr wird auch nicht durch z.B. eine Klappbrücke unterbrochen!

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Jetzt reicht es: Im Markermeer und IJsselmeer arrangierten wir uns schon mit unheimlich vielen Wasserpflanzen welche bis an die Oberfläche reichen. Teilweise ganze grüne Teppiche. Den Motor kann man hier auf der Westseite nicht anmachen (außer Fahrrinne). Wie hier einige Segler durch das Kraut motoren ist mir ein Rätsel (zur Sense angeschliffene Propellerblätter?). Da ich den Motor sowieso nicht gebrauchen möchte, störte dies wenig und wir haben ja auch noch Zeit bis in der Elbe wieder ausreichend Wasser ist. Lediglich beim Ankern hatte man sein tun die Ankerkette vom Kraut zu befreien. Jetzt aber ist es nicht nur warm, sondern auch noch annähernd Windstill. Nein, nicht wie vermutet, der Motor geht an und wir mixen Krautsalat, sondern die Ijsselmeerfliege ist mit Milliarden Exemplaren zur Stelle. Zu diesen Kleinstfliegen dann auch noch zahllose Mückenschwärme. Die Kleinstfliegen setzen sich auf das Boot, in die Segel und eigentlich bleibt nur Luken dicht, denn ansonsten hat man sie nicht nur am Körper, sondern auch in Mund und Nase. Auf den Segeln hinterlassen sie grünlich-schwarze Flecken und tausende Ijsselmeerfliegenleichen kleben am Boot. Uns reicht es jetzt jedenfalls und wir segeln weiter zum Wattenmeer. Nichts wie weg vom Ijsselmeer, obwohl hier noch viele schöne Städte sind. Warum hier so viele Sportboote in den Häfen liegen (auch viele deutsche welche hier ihren Dauerliegeplatz haben) ist mir ein Rätsel. Vielleicht ist nur der ungewöhnlich warme Sommer oder der letzte Winter schuld. So recht dran glauben mag ich aber nicht, denn schaut man ins Internet unter Suchworten wie Kraut Markermeer, Ijsselmeerfliege und Mücken liest man aus verschiedensten Jahren über regelrechte Plagen.
weiter auf der Route: Segeln im niederländischen Wattenmeer und deutschen Watt nach Cuxhaven