Pause im Solent bei der Isle of Wight
Der Riss zwischen den Zehen heilt nicht so schnell wie gewünscht, aber er ist wenigstens einigermaßen zu und ich kann wieder recht gut auftreten. Probleme bereitet der Riss aber noch immer. Salzwasser in der Wunde brennt und in der Hitze ohne ein erfrischendes Bad ist es kaum auszuhalten. In der Hitze muss ich doch mal unsere Southerly 115 III loben. Bei Sonneneinstrahlung heizt es sich im Boot (Oberdeck ist Sandwich) längst nicht so auf wie unser vorheriges Boot die Sirius 32DS. Im Gegenteil: Im Boot ist es dank des kühlenden Wassers von unten meist angenehmer als in der Plicht unter dem Sonnenschutz.
Selbstverständlich verging während der Zwangspause mit dem Riss zwischen den Zehen die Zeit des leichten Westwindes. Kaum konnte ich einigermaßen auftreten gab es ein paar Tage Gegenwind und dann Windstille. Wir warten also weiter und segeln im Solent von Ankerplatz zu Ankerplatz und schauen per Beiboot an Land und in die Städte.
Inzwischen sind wir auch mal trockengefallen und haben den Propeller gereinigt. Der Drehflügelpropeller ist eine schöne Sache, wir sind etwas schneller beim Segeln und vor allem sind die lästigen Soggeräusche des vorherigen Festpropellers beim Segeln ab 5 kn weg. Aber: Der Drehflügelpropeller war in der Rückwärtsstellung von Pocken derart zugewachsen, dass er nicht mehr in die Vorwärtsstellung und Segelstellung umschaltete. Dadurch unser Verlust an Fahrt unter Motor von gut einem Knoten. Jetzt ist er erst mal wieder gesäubert und lediglich mit Antipockenfett behandelt. Im nächsten Jahr wird er auf jeden Fall mit ordentlichem Antifouling behandelt und dann gehört das Problem der Vergangenheit an. Nur in diesem Jahr vertraute ich dem Propellerhersteller und polierte auf dessen Rat den Propeller nur und trug dort so ein teures Wundermittelchen mit einer Art Teflonversiegelung auf.
Nach dem Gegenwind und der Windstille versuchten wir etwas weiter zu segeln bei nur 5 kn Wind und gaben nach ein paar Stunden auf, denn der Wind kam nicht von der Seite, sondern von achtern und damit kamen wir nun wahrlich nicht vorwärts.
Nach ein paar Tagen erneut leichter Gegenwind. Zum Glück haben wir Zeit und auch das Wetter stimmt in England. Zeit haben wir da wir ja eigentlich die Elbe über Hamburg bis Dömitz hinaufwollen und der Elbabschnitt vor Dömitz hat dank des heißen Sommers in Europa nur noch 60 cm Wasser in der Fahrrinne (Tendenz weiter fallend). Der letzte Abschnitt auf der Oberen Havel Wasserstraße und dem Zierker See zu unserem Heimathafen Neustrelitz hat ebenfalls historische Tiefstände. Da hilft auch nicht das aufholbare Ballastschwert unserer Southerly und der wahrlich geringe Tiefgang von knapp 85 cm. Die historisch niedrigen Wasserstände werden sich aller Wahrscheinlichkeit nach, auch erst zum Herbst wieder bessern. Also bleibt Zeit zum Bummeln.
Anfang August blieben wir dann noch zur Cowes Week, der seit 1826 stattfindenden Segelregatta.



weitere Bilder aus Ryde (neu aus 2018)

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2017: Segeln Eastbourne, Segeln zur Isle of Wight, Segeln Falmouth
weiter auf der Route: Segeln von der Isle of Wight nach Amsterdam