Segeln nach Nazaré (Portugal)
Früh am Morgen brechen wir bei der Insel Berlenga Grande auf. Versprochen war NW-Wind, doch tatsächlich haben wir eher sehr wenig reinen Nordwind (mehr schon NO) und statt von der Berlenga-Insel direkt nach Nazaré segeln zu können, geht unser Kurs nur wenig nördlich von Peniche (zu wenig Wind und vor allem Gegenströmung). Ab Mittag wenig NO-Wind und wir fangen wieder an zu kreuzen. Die Wendewinkel sind aufgrund des wenigen Windes und des entgegensetzenden Portugalstromes nicht nur schlecht, sondern mehr als miserabel. Wir brauchen für die 23 Seemeilen Luftlinie von der Insel Berlenga bis Nazaré, sage und schreibe von 9.00 bis 19.00 Uhr!? Begegnet sind uns um die 25 Segler, welche alle nach Süden motorten!?
In Nazaré haben wir es zunächst bei der Marina im Nordosten des Hafenbeckens (Clube Naval da Nazaré) versucht. Diese war aber voll belegt. In der zweiten Marina im Südwesten des großen Fischerhafens, welche wohl zur Werft gehört, fanden wir Platz. Die Stege waren teils gesperrt, da eine Verankerung gerissen war. Viel gemacht wird an den Stegen zurzeit auch nicht und der Hafenbetreiber sucht einen Käufer.
In die Stadt Nazaré gingen wir zu Fuß. Es läuft sich recht gut am Hafen und am 2 km langen sehr breiten Sandstrand entlang (es fährt auch ein Bus). In Nazaré sind viele enge parallel verlaufenden Gassen durch welche wir schlenderten. Hinauf in den oberen Stadtteil Sítio, auf das 110 Meter hohe Felsplateau, fuhren wir mit der Schienenseilbahn. Oben ist der große Platz und die Wallfahrtskirche Nossa Senhora da Nazaré.
Entgehen ließen wir uns natürlich auch nicht den Weg zum Fort São Miguel Acanjo mit dem Leuchtturm von Nazaré, vor dem immer wieder die größten surfbaren Wellen der Welt entstehen. Nazaré als Surfspot von Portugal ist in der ganzen Welt bekannt. Im Winter entstehen hier recht regelmäßig Wellen von 20 Metern und ‘ein wenig verrückte’ Surfer aus aller Welt kommen nach Nazaré (z.B. aus Japan, Australien, Brasilien, Hawaii, ...). Die bisher größte gesurfte Welle soll 30 Meter hoch gewesen sein. Zurückzuführen ist die Wellenbildung vor Nazaré auf die lange tiefe Unterwasserschlucht, die hohe Dünung im Winter, die Strömung, die Sandbank und die Reflektionen vom Ufer. Die Sandbank vor Nazaré heißt zu Deutsch nicht umsonst: Die Bank, die Witwen macht.
weiter auf der Route: Segeln von Nazaré (Portugal) nach La Coruna (Spanien)