Hermigua auf La Gomera
Hermigua ist ein zersiedelter Ort in einem langen Tal. Der Ort erstreckt sich entlang des Tals über etliche Kilometer von den Bergen bis zum Atlantik. Es ist hier und dort mal ein Gehöft zu sehen und auch ein paar zusammenstehende Häuser bzw. Stadtteile sind entlang des Tals zu entdecken. Im Touristenführer steht was vom ‘malerischen Dorf Hermigua im spektakulären grünen Tal’ und ‘der Strand lädt zu einem erfrischenden Bad ein’. So recht weiß ich mal wieder nicht, ob wir hier richtig sind, denn abgesehen von ein paar schön anzusehenden Straßen sind wir Kilometer um Kilometer in der Schlucht gelaufen, in der Hoffnung es käme noch die malerische Ansicht. Letztlich standen wir vor einem Geröllstrand und einigen abrissreifen alten Gebäuden an der tobenden Atlantikküste. Einladend zum Bad war dort nichts.
Früher war es das Zuckerrohr und heute sind es die Bananen, welche ausschließlich angebaut werden. Jeder freie Platz im Tal von Hermigua wird für den Bananenanbau genutzt und mit der Monokultur beginnt auch das Problem. Dies betrifft nicht nur Hermigua auf La Gomera, sondern auch den Bananenanbau auf La Palma, Teneriffa und Gran Canaria. Bananen brauchen recht viel Wasser. Für ein Kilogramm Bananen werden etwa 1000 Liter benötigt. Die Böden sind natürlich durch die Monokultur längst ausgelaugt und so wird über die ständige Bewässerung reichlich Dünger zugesetzt. Wasser ist jedoch knapp auf den Kanaren. Selbst auf der grünen Insel La Palma regnet es nicht genug für die Bewässerung der Bananenplantagen. Zudem sahen wir auf den meisten der kanarischen Inseln alte Bewässerungssysteme und Speicherbecken verfallen. Wozu auch? Es gibt ja heute große Entsalzungsanlagen. Dies ist sehr Energieaufwendig und betrieben werden diese Anlagen oft mit fossilen Brennstoffen (auch ein paar Windparks und Solarflächen gibt es). Die Löhne auf den Kanaren können auch nicht mit den mittelamerikanischen Bananenproduzenten mithalten und so wird von der EU die Kanarische Banane fleißig subventioniert.
Tonnenweise Nitratdünger für Bananenplantagen auf Inseln, wo es von Frühjahr bis Herbst eigentlich nie regnet und dies auch noch EU subventioniert? Was aber sollen die kanarischen Bauern sonst anbauen?
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