Segeln nach La Palma
Nach gefühlten Ewigkeiten verließen wir auch mal wieder unseren Ankerplatz an der Südwestküste von Teneriffa. Wie bereits geschrieben gibt es hier auf den Kanaren so gut wie keine geschützten Ankerbuchten, sondern man ankert an der offenen Atlantikküste mit ‘Aussicht’ bis Afrika oder bis Amerika. Dieser Ankerplatz war zwar auch total offen und das Gefühl ist bei leichten westlichen oder südlichen Winden (welche öfter im Windschatten der Insel entgegen der eigentlichen Windrichtung aus NO aufkamen) schon komisch, da man völlig offen ankert. Aber bei ständigen 15 bis 30 kn NO-Wind lagen wir gut im Windschatten von Teneriffa, kaum Fallwinde wie oft üblich, nur umlaufende Dünung, welche das Anlanden mit dem Beiboot mitunter erheblich erschwerte (an den hinter Molen geschützten Stränden ist man nicht erwünscht). Dieser hier stetige N- bis NO-Wind macht jetzt aber wohl mal kurz Pause. Der Wetterbericht zeigt uns dass in ein paar Tagen ein kleines ungewöhnlich weit südlich ziehendes Tief 40-50 kn Westwind und später gar Südwind bringt. Danach soll es im Seegebiet von den Kanaren nach Portugal sogar mal Südwind geben! So recht glauben kann ich es nicht aber wir brechen vorsichtshalber auf und segeln mit dem gewohntem NO-Wind weiter westwärts zur nächsten Insel La Palma.
Die knapp 70 Seemeilen bis Santa Cruz de La Palma waren nur Anfangs durch den Windschatten von Teneriffa ein Problem. Als wir dort erst mal raus waren ging es bei halbem Wind zügig nach La Palma. Wie schon gewohnt sahen wir etliche Delphine und auch eine Gruppe von Grindwalen.
Vom Hafen in Santa Cruz de La Palma hatten wir wie so oft keine Antwort auf unsere Emailanfrage nach freien Plätzen bekommen. Als wir in den Hafen kamen trauten wir unseren Augen kaum: Im Hafen waren nur wenige Gastboote und ein paar kleinere einheimische Boote. So viele freie Plätze in einer Marina hatten wir bisher nirgends auf den Kanaren gesehen (zuletzt bekamen wir ja öfter keinen Platz). Lediglich festmachen durften wir nicht wo wir wollten, obwohl wir sahen wo unsere Bootsgröße hingehört und dies versuchten vom Boot aus abzusprechen. Nein, Ordnung muss sein: Erst am Rezeptionssteg festmachen, Flaggenzertifikat des Bootes, Versicherung des Bootes und unsere Ausweise kopieren und danach wird der endgültige Liegeplatz vergeben. Also legten wir nach der Anmeldung noch einmal am Rezeptionssteg ab und machten an unserem endgültigen Liegeplatz erneut fest.
Die vom Fähr- und Handelshafen abgetrennte Marina erwies sich als recht unruhig. Das Tief vor dem wir ‘flüchteten’ zog doch viel weiter im Norden an den Kanaren vorbei. Es blieb bei NO-Wind und selbst bei diesem steht in der Marina ständig Schwell. Es zerrte tageweise erheblich an den Festmachern. Ruckdämpfer in den Leinen oder Stretch-Festmacher sind hier keinesfalls genug. Gut sind dickere Wasserschläuche über den Festmachern zum Schutz dieser im Klampenbereich oder gar Ketten zum Belegen der Klampen am Steg sahen wir. Wir würden trotzdem wieder in den Hafen gehen, denn diese Probleme sind lösbar. Die Marina hat das wohl auch erkannt, denn in der Hafeneinfahrt wird gebaut.
Wie wir zu den Kanaren gekommen sind steht im Nov. 2017: Segeln zu den Kanaren / Kanarische Inseln
weiter auf der Route: Santa Cruz de La Palma - die Hauptstadt von La Palma