Segeln von Eastbourne zur Isle of Wight
In Eastbourne heißt es wieder früh aufstehen, zunächst durch die Hafen-Schleuse und dann mit der Tidenströmung um die Kreideküste von Eastbourne segeln. Hoffentlich bis zur Isle of Wight, denn dort kann man ankern. Laut Wetterbericht bekommen wir eine Woche gute 20 kn SW bis W und das ist für uns die falsche Windrichtung und bei den Tidenströmungen und Entfernungen gerät man auch in die Situation Wind gegen Strömung, wenn man Pech hat noch an einem Kap und da warten wir mal lieber ab. Die Isle of Wight, da es nicht zu viele Ankerplätze gibt und wir dort schon mal gut geankert haben. Eine Woche in den umgerechnet 40,-Euro-Häfen (pro Tag) festhängen möchten wir natürlich auch nicht.
Bei südlichen, teils auch südwestlichen Winden segelten wir recht gut. Das eine oder andere Mal durften wir doch kurz kreuzen, aber es ging. Für die 67 Seemeilen benötigten wir letztlich doch knapp 14 Stunden. Wir kamen aber zum Wunschziel, der Isle of Wight und unser Anker fiel fast mit dem letzten Tageslicht im Solent in der Osborne Bay (50°45,51N 001°15,11W).
Der Wetterbericht sollte recht behalten. Tagelang Wind aus SW mit 20 bis 25 kn, doch wir ankern hier gut und sind mit dem Schlauchboot auch schnell an Land und kommen nach Cowes.
Ein Problemchen gab es dann doch. So wunderschön ankernd kommt doch am Wochenende ein gut motorisiertes Schlauchboot und setzt eine Regattatonne keine 25 Meter vor unseren Bug. Kentert der Tidenstrom im Solent versetzt es uns in die Tonne bzw. drüber weg!? Das sollte ein Ortskundiger schon wissen, das man bei 2-3 m Wassertiefe und bis zu 5 m Tidenhub nicht mit 10 Meter Kette ankert! Wenn die Regattatonne genau dorthin musste, hätte er auch mal kurz zu uns kommen können und was sagen. Egal, für uns hieß es Anker auf, ein Stück weiter und Anker wieder runter, in der Hoffnung das da nicht auch noch jemand so intelligent eine Regattatonne hinsetzt. Wenig später kam das Schlauchboot erneut und setzte die Regattatonne noch mal ein Stück weiter weg, so das wir auch hätten bleiben können. Letztlich standen wir nun näher am Osborne House (ehemaliger Landsitz von Königin Victoria). Dieser Ankerplatz gefiel nur auch den einheimischen Solentseglern. Es wurde am späten Nachmittag richtig voll und eng und der ein oder andere blieb auch über Nacht. Am Tage beobachtet man das ganze ja, aber für die Nacht war mir ein kleiner englischer Segler einfach zu dicht (unterschiedliche Ankerkettenlängen / bzw. er hatte nur Seil und dann kentert die Strömung in der Nacht - ein Boot geht bei Tidenwechsel mit dem Wind, ...). So hieß es an diesem Tag noch einmal Anker auf und den 3. Ankerplatz an einem Tag. Ansonsten verlief aber alles ruhig an den anderen Tagen.
Weitere Berichte und Bilder vom Segeln Isle of Wight, von Cowes und von Newport aus dem Jahr 2013, wo wir das erste mal auf der Insel waren.
weiter auf der Route: Segeln nach Falmouth