Segeln von Cuxhaven nach Harlingen
Bei konstantem Nordwind sind wir in Cuxhaven aufgebrochen, denn es sollte ja dies Jahr nach Süden gehen und nicht wie es 2013 und 2014 hieß: Segeln Helgoland, auch wenn meine Frau dort am liebsten nochmals hin möchte.
Die ersten Seemeilen hinaus in nördliche Richtung ging es per Dieselmotor. Immer schön neben dem Elbfahrwasser der großen Pötte, mit der Elbströmung und mit der Tidenströmung. So war die nördliche Motorstrecke auch bald geschafft und als es westlicher ging wurde gesegelt. Wir segelten den kompletten Tag und die Nacht hindurch zwischen 3 und 8 Knoten, je nach Strömung und Wind. Was war das für ein Gefühl. Schönes Segeln und das ohne Energieprobleme. Das Radar lief in der Nacht mit aktiver Überwachungszone. Wir ließen beide Plotter (Innensteuerstand und Plicht) laufen. Dem Autopiloten, welcher sehr viel Energie braucht, überließen wir durchweg das Ruder. Der Kühlschrank, welcher jetzt am oberen Rand auch dicht ist, blieb natürlich an. Dank 700 Ah Batterien an Bord ist die Nachtfahrt unter Segeln vom Stromverbrauch her völlig unproblematisch. Am kommenden Tag schafften die Solarmodule auch noch locker die Aufladung. Bis zu 25 A Ladestrom konnten wir am Energiemonitor beobachten!? Rein vom Ladestrom dürften die 3 Solarmodule so viel kaum bringen, aber sicher wandelt der MPP Laderegler auch noch das ein oder andere ‘Amperchen’ aus der Solarspannung über der Batterieladespannung. Alles kein Vergleich zu unseren Testfahrten im vergangenen Jahr nach dem Kauf, wo ständig Energieprobleme das Segeln beherrschten. Ganz sicher geht es auch mit weniger aber jetzt wollte ich es wissen ob alles funktioniert. Künftig muss natürlich nicht das Radar die ganze Nacht mitlaufen, zwei Plotter sind auch zu viel für längere Strecken und das ein oder andere Gerät kann sicher auch mal Pause machen. Irgendwann scheint ja auch die Sonne am nächsten Tag nicht ganz so kräftig!
Das allerschönste ist der neue Drehflügelpropeller. Die Geräusche beim Segeln sind weg! Nach dem Kauf hatten wir 2016 noch Geräusche unterm Boot beim Segeln über 5 kn. Der Festpropeller drehte ausgekuppelt die Welle, welche rumpelte (Wassergeschmiert etwas Spiel) und eingekuppelt entstanden ab 5 kn dumpfe Soggeräusche durch den Festpropeller. Schrecklich war dies und wir waren nicht ganz sicher ob wirklich der 3-Blatt-Festpropeller die Ursache war. Beim Segeln auf der Elbe bis nach Cuxhaven lauschten wir natürlich auch schon, aber waren uns wegen der Elbströmung doch nicht ganz sicher. Jetzt ist es aber ganz sicher: vorbei die Zeit mit den Sog-Geräuschen beim Segeln!
In der Nacht hatten wir 15-20 kn Wind nur jetzt am Folgetag war dieser fast weg. Verflucht, kann er sich denn nicht an den Wetterbericht halten! Bei Terschelling entschlossen wir uns deshalb ins Wattfahrwasser nach Harlingen zu segeln bzw. auch zu motoren. Harlingen soll ja sehr schön sein und wir sind in der Vergangenheit immer dran vorbeigesegelt. Nach 165 Seemeilen machten wir im Stadtzentrum von Harlingen fest.
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