Segeln von Harlingen nach Eastbourne (England)
In Harlingen sind wir wieder durch die Brücke und durch das jetzt offenstehende Schleusentor hinaus auf’s Wattenmeer. Es weht mit bis zu 20 kn aus Nordwest und wir segeln durch teilweise recht enge Fahrwasser. Richtung Texel dann ein wenig gegen den Wind und unser Anker fällt auch schon wieder im Schutze von Texel, nach nur 26 Seemeilen. Hier passt die Tidenströmung im Texelstrom (zwischen Texel und Den Helder) so gar nicht und ein wenig Schlaf vor dem längeren Schlag nach England kann auch nicht schaden. Um 2.00 Uhr in der Nacht klingelte aber schon der Wecker, denn es passte die Tide. Anker auf und es spülte uns mit bis zu 10 kn über Grund hinaus aus dem Wattenmeer. Etwas später hatten wir dann auch schon wieder Gegenströmung, der Wind ließ nach und das GPS zeigte nur noch 3 kn. So ging das Spielchen mit und gegen den Tidenstrom bei nachlassendem Wind. Anders als in den Jahren 2013 und 2014 segelten wir diesmal länger an Belgiens und Frankreichs Küste und dann erst über den Ärmelkanal und das Verkehrstrennungsgebiet nach Dover. Ein weiteres Mal würden wir wieder früher über das Verkehrstrennungsgebiet nach England segeln, denn es sind mehr Untiefen, unzählige Tonnen an der Festlandküste (und das Nachts) und im Verkehrstrennungsgebiet nach Dover ist der Schiffsverkehr noch dichter. Aus der Erinnerung ist das frühe queren nach England einfacher. Direkt im Verkehrstrennungsgebiet nach Dover dann auch noch kein Wind und der Motor musste Leistung zeigen. Ab Dover, in der Nacht entlang an Englands Küste, begegneten wir 9 Fischern und wieder diese rot/grün blinkenden Netze? Dazu Seewind, Gewitter, dann ablandiger Wind und bei Starkregen selbst auf dem Radar kaum Sicht. Nun, viel schlechter geht’s kaum, aber wenigstens der Motor war wieder aus. In diesem Jahr ging es letztlich bis Eastbourne. Genauer gesagt der Wind reichte einfach nicht mehr und zum weiter per Motor fehlte uns die Lust. Nach 236 Seemeilen reicht es auch, obwohl wir möglichst zügig zur und über die Biscaya kommen wollen. In Jimmy Cornell’s Buch hat Marina den Rat gefunden die Biscaya bis mitte August zu überqueren und danach wird es zur unsicheren Lotterie. Das schaffen wir dies Jahr nicht mehr!
In den Hafen von Eastbourne gelangten wir über eine größere Doppel-Schleuse (damit bei Ebbe das Wasser im Hafen bleibt, denn der Tidenhub beträgt hier 6,5 Meter) und uns wurde ein Gästeliegeplatz in einem der zahlreichen Hafenbecken zugewiesen. Rund um den Hafen / die Hafenbecken war eine ganze neue Stadt gebaut. Hier galt es sich erst mal zurecht zu finden (Outer Harbour, Inner Harbour, South Harbour, West Harbour, North Harbour und überall kleine Brücken oder auch mal keine über die Verbindungskanäle).
Mit dem Stadtbus sind wir in das alte Eastbourne, eine typisch englische Stadt und auch eine gewaltige Seebrücke wie in Brighton. Hier in England gab es natürlich auch für uns wieder Fish und Chips.


hinten rechts ist die Schleuse zum Hafen (Tidenhub 6,5 Meter)
Die Schleuse arbeitet rund um die Uhr und man ruft sie per VHF Ch.17 und dann warten auf die Lichtsignalanlage.
Am Hafenkomplex befindet sich ein großer Supermarkt und bei diesem auch eine Buslinie in die Stadt.







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