Juli 2016
Wir lernen weiter die Southerly 115 kennen, lesen in Anleitungen und arbeiten an Verbesserungen. Zum Beispiel floss das Kondenswasser der Kühlbox einfach in die Bilge. Dies ist auf einigen Booten zwar üblich, nur leiden kann ich es nicht und genug Keime sind da bestimmt auch bei. Also wurde auch dies geändert. Wasser kommt auch noch über den Deckel der Backskiste ins Boot. Die Southerly ist durchdacht und in Serie III sicher etliche Male überarbeitet, sehr viele schöne Ideen aber der Deckel der Backskiste ist eine Fehlleistung. Dort klebe ich eine Kunststoffleiste von innen so das das Wasser seitlich ablaufen kann, nur muss ich diese Leiste erst mal besorgen.
Batterietests und Probieren in der Praxis ergab das die Batterien noch gut sind. Nur fehlt uns vor Anker die Ladung über z.B. Solarpanele, wie bei der Sirius 32DS. Im Herbst kommt auch ein Heckgeräteträger auf’s Boot, welchen wir Binnen für den gelegten Mast benötigen und dort kommen dann auch ausreichend Solarpanele drauf.
Wenn ich weiter oben schrieb Southerly kennenlernen, dann meine ich nicht nur Handhabung des Bootes und Bedienung der Geräte, sondern ich will Wissen wie im Detail was gebaut wurde, was hinter der Verkleidung steckt und wofür welches Kabel wo verlegt ist. Begegnet sind mir dabei zu hauf Kabelringe. Zu lange Kabel wurden im Ring gelegt. Die 12 Volt Versorgung der Kühlbox zum Beispiel hatte einen Kabelring von knapp 6 Metern im Ring vor dem Kompressor. Diverse Antennenkabel ebenfalls Meterweise im Ring. All dies wurde gekürzt auf sinnvolle Maße.
Viel zum Segeln kamen wir gar nicht. Warnemünde anschauen, nach Kühlungsborn mal kurz und zurück zur Warnemünder Woche. Dann hieß es schon wieder nach Hause, denn dort wartete ja auch noch Arbeit. Es war dies Jahr, kein Boot geplant und so war die Zeit knapp.
Kaum zurück zum Boot ging es dann doch noch spontan nach Kopenhagen. Gute 100 Seemeilen bei Anfangs um die 20 kn Wind, langsam ist die Southerly 115 nicht (auch sonst bei wenig Wind), segelt mit Innenballast und Ballastschwert erstaunlich gut, aber es offenbarten sich weitere Baustellen. Die ein oder andere Welle ließ Wasser über’s Deck kommen und der Kabeleinlass am Mastfuß erwies sich als undicht. Weiter drückt zu viel Wasser unter die Sprayhood und läuft bei Lage in den Niedergang, sofern dieser nicht immer geschlossen ist ;-). Die Bodenabläufe der Plicht lassen zu wenig Wasser ablaufen und eine Verriegelung des Schiebeluks fehlt. Nun ja, alles nur Kleinigkeiten, aber sie werden uns weiter beschäftigen.
Zurück von Kopenhagen ging es über Malmö und dann ohne Stop nach Saßnitz. Von dort nach Greifswald und abermals auf die Heimreise. Dort wartete erst mal wieder Arbeit. (Links zu 2007)
Knapp 8 Wochen nach dem Kauf hat Tongji jetzt auch endlich ihr amtliches Kennzeichen. Wir haben unsere Nummer vom Flaggenzertifikat. Sofort nach dem Kauf hatten wir es beantragt und mit einem Großbrief mit Fotos und Unterlagen an die Behörde abgeschickt. Nach etlichen Wochen riefen wir dann mal an: 6 Wochen müssen wir schon rechnen, hieß es. Als es dann endlich ankam, musste noch die Nummer ans Boot, nur diese fertigte der Beschrifter zu klein. Also noch ein neuer Anlauf und beim zweiten Mal kam dann auch die richtige Nummer zum Boot. Ohne eine Registrierung darf man mit dem Boot nicht in die Binnengewässer. Auf See ist keine Registrierung nötig. Hätten wir die Southerly im Herbst gekauft, wären wir wahrscheinlich eher eingefroren als nach Hause zur Mecklenburger Seenplatte zu dürfen ;-)
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