Segeln nach Schottland - bis Oban
Der Abschied von Nordirland und Belfast viel schon schwer. Nein falsch, Marina flog nach Hause und daran lag’s. Zum Glück konnte ich gleich Segel setzen und weiter nach Norden. Wind, Wasser, Welle, Tide und die entsprechenden Strömungen beschäftigen und fordern Aufmerksamkeit. Marina scheint auch das gute sonnige Wetter mitgenommen zu haben. Es ist trüb in trüb, leichter Regen fällt, ist wenig Sicht, scheinbar gutes irisches bzw. schottisches Wetter. Zum Glück paßte der SO-Wind für 2 Tage. Danach sollte der Wind aus Nord kommen und somit entgegenkommen.
Im North Channel, dem engeren Seegebiet zwischen Nordirland und Schottland, kam ich pünktlich mit der nordwärts setzenden Strömung an. 3,5 kn mitlaufende Strömung helfen schon ordentlich. Hier zur falschen Zeit z.B. in 2 Tagen bei etwas mehr Nordwind und dann 3,5 kn Strömung mitlaufend am gut 400 m hohen Kap von Kintyre?
Machte mir noch meine Gedanken wie sich der Wind am Kopf von Kintyre wohl verstärkt und bloß nicht zur falschen Zeit hier zu sein, da hatte ich auf dessen Höhe plötzlich Windstille? Hilft nichts, Maschine an und rum, denn auf die Gegenströmung kann ich hier nicht warten.
Ich entschied mich für den inneren Weg zum Sound of Jura, ein paar Orte sehen und den Nordwind abwarten, statt außenrum gegen den Wind. Kaum das Kap passiert vielen die SO-Winde über den Berg hinab und bescherten mir bei ablandigem Wind bis in den Sound of Gigha ein angenehmes Segeln mit 6 kn (abgesehen von ein paar kräftigeren Fallwinden). Im Sound of Gigha ankerte ich für ein paar Stunden Schlaf einfach vor der Küste.
Am kommenden Morgen ging es dann bei kräftigem Ostwind weiter.
Die Gegenströmung von Anfangs knapp 1,5 kn machte der Wind wett. Wichtig war das ich im schmaler werdenden Sound of Jura und vor allem im Sound of Luing pünktlich mit der Strömung bin.
Leider war von der Landschaft mehr zu erahnen als zu sehen. Dauerniesel und grau in grau. Oft erahnte ich mehr die Kulisse der Berge und Hügel.
Im enger werdenden Sound of Jura war dann plötzlich der Wind weg. Da ich vorher unter Segeln zu schnell war, kam meine Berechnung der Tide nicht ganz hin. Hier stand noch 1 kn Gegenströmung. Abwarten bis die Strömung kippt! Später dann doch Motor und bis zu 3 kn mitlaufende Strömung. Im anschließenden Sound of Luing hatte ich etwas über 5 kn mitlaufende Strömung (bis zu 7,5 kn Strömung laut meinen Unterlagen möglich).
Nun ja, zwar unter Motor aber wenigstens eine tolle mitlaufende Strömung und auch das Wetter wurde endlich angenehm!
Im Firth of Lorn klappte es dann wieder mit dem Segeln und im Kerrera Sound durfte nochmals der Diesel bis Oban ran.
Soeben habe ich festgestellt das die Solarmodule nicht mehr laden. Am Regler kommt von den 5 Modulen schon nichts mehr an. In einem Modul ist im Anschlussbereich Wasser unter der Folie. Also mal wieder schrauben und das Modul abgeklemmt, mit dem Ergebnis das die weiteren vier Module wieder laden.
weiter auf der Route: Segeln nach Tobermory, durch den Sound of Mull