Segeln nach Cartagena (Spanien)
In Gibraltar noch im Dunkeln aufgebrochen, in Marbella keinen Platz zum Übernachten gefunden, ging es jetzt voll gegen den Wind und gegen 1 bis 1,5 kn Strömung weiter nach Osten.
Sofern ich über’s Mittelmeer oder doch zu den Kanaren noch immer grübelte, geht es jetzt garantiert schnell heimwärts. Zu den paar Problemchen daheim sind jetzt doch größere gesundheitliche Probleme meines Vaters gekommen. Er liegt seit nunmehr 5 Tagen auf der Intensivstation. Segeln und das reichlich mag ich, gern ohne Pause und ohne jede Landsicht, aber was ich gar nicht möchte ist, nach Hause zu kommen und nichts ist mehr so wie es mal war.
Gerechnet hatte ich mit schwachem bis keinem Wind über Nacht (typisch Mittelmeer) oder gar Landwind. Doch nichts war. Wir durften die gesamte Nacht gegen Wind und Strömung kreuzen (Wendewinkel zum Erbrechen). Am kommenden Tag das selbe Spiel und der Wetterbericht sprach weiter von 8 Tagen Gegenwind (das schon seit Tagen). Es war langsam zum Verzweifeln.
Zum Glück ging es in der zweiten Nacht: Wind schlief ein, leichter Landwind bis in den späten Vormittag, dicht unter Land kaum mehr Gegenströmung.
Am Tage dann abermals: Kreuzen gegen den Wind, kaum ein wenig von Land weg nunmehr 0,5 - 1 kn Gegenströmung.
Hinter manch einem Kap dreht der Wind Landeinwärts. Wir versuchen dies jeweils zu nutzen, liegen mitunter aber auch falsch. Es hat was, wir lernen die Küstenformation und den Windverlauf daran zu lesen. Dumm an der Sache ist nur das man um die Kaps zwar den besseren Wind hat, aber leider auch die stärkere Gegenströmung.
Ab Capo de Gata war dann endlich die Gegenströmung weg und der Kurs war zwar noch sehr hart am Wind aber es ging ohne viel rauskreuzen zu müssen. Ab in die 3. Nacht: ...
In Cartagena liefen wir nach 273 sm durchs Wasser (eigentlich wären es nur rund 210 sm ohne das Kreuzen beim Segeln) in den Hafen ein.
Nach einer ordentlichen Portion Schlaf ging es durch die Stadt.
Cartagena gefiel uns recht gut, aber es ist mir (Rainer) hier um diese Jahreszeit viel zu warm. Nicht umsonst haben wir 2010/2011 nur den Herbst, Winter und Frühjahr im Mittelmeer verbracht.
weiter auf der Route: Segeln Barcelona