Segeln nach Barcelona
Von Cartagena segelten wir zwar hart am Wind, aber es war schönes flottes Segeln und vor allem hatte das Segeln gegen den Wind, endlich ein Ende. Einzig die Hitze nervt mich langsam. Ständig irgendwas zwischen 30 und 40 Grad und selbst Nachts sinken die Temperaturen nicht unter die 30 Grad. Wie auch, denn das Wasser hat auch schon 28 Grad. Da mag ich schon kaum noch reinspringen. Ich fühl mich wie in einer warmen Suppe, aber eben nicht im kühlen Nass. Für mich sind diese Temperaturen nichts. (auf dem Atlantik war das Wasser und der Seewind kühler - selbst Kanaren wären deutlich erfrischender)
Für einen kurzen Stop fiel unser Anker bei Moraira. Der Wind sollte in wenigen Stunden besser um Cabo de La Nao stehen und ein paar Stunden Ausschlafen konnten auch nicht schaden (nach 103 Seemeilen). Aufgewacht sind wir wohl zwischen 100 ankernden Booten. Dicht an dicht gedrängt, dazwischen Badende und Schnorchelnde. Die Krönung ein Wassermotorrad fuhr Slalom zwischen den Booten und Schnorchlern? Vor wenigen Stunden waren wir hier noch allein. Jetzt hingen die Spanier teilweise die Fender raus und hielten sich mit Händen von den anderen Booten fern. Uns wurde eher Angst denn wir standen bei 8 m Wassertiefe mit gut 40 m Kette und der Wind drehte unterschiedlich in die Bucht. Zwei sahen wir durchs Ankerfeld treiben und wo sie zu dicht kamen wurde sich halt mal abgedrückt und dann weiter getrieben. Vor uns war für einen Schluss mit dem Treiben. Er stand! Für uns war klar, jetzt hängt er sicher in unserer Kette! Alles aber halb so schlimm, wir wollten sowieso gleich weiter und holten unseren Anker auf. Ein paar mal abdrücken von anderen Booten und der Anker war oben. Zum Glück holten wir keinen weiteren Anker rauf und der Treibende wird jetzt wohl weiter auf Wanderschaft gehen.
Die 6 Seemeilen bis Cabo de La Nao durften wir dann doch mit dem Diesel zurücklegen. Ab Cabo de La Nao ging es mit den Segeln. Anfangs mit 4 kn, dann kam der laut Wetterbericht versprochene Ostwind und es ging mit 6 bis 7 kn nach Norden. Zur Nacht gegen 23.00 Uhr war der Wind fast weg. 2,5 kn Fahrt nur noch. Segeln bis Barcelona? Na besser als der Diesel. Das Erfreuliche: Mit dem Wind ist hier auch die Welle weg, ganz anders als auf dem Atlantik.
In der weiteren Nacht kam eine Gewitterzelle mit 6 sm Durchmesser auf uns zu. Per Radar war das Regenecho gut zu sehen und wir segelten um die Zelle rum. Wechselnde Winde, Reffen der Segel, ständig neue Kurse, ... brachte dies mit sich. Aber es klappte und wir sahen die Blitze nur in einiger Entfernung.
Am folgenden Morgen wieder halber Wind und es ging mit 6-7 kn mit schönem flottem Segeln nach Barcelona.
In Barcelona machten wir nach 327 Seemeilen durchs Wasser, in der Marina Port Vell fest (im Zentrum der Stadt / reichlich Platz und für Barcelona waren wir mit der Hafengebühr von 33,60 € auch zufrieden)
Kaum über die Hitze geschrieben, ist es jetzt etwas bedeckt und die Temperatur liegt bei nur noch 23-28 Grad.
weiter auf der Route: Segeln Golf von Lion