Segeln nach Weymouth (England)
Von der Isle of Wight wollten wir über den Ärmelkanal zu den Kanalinseln Guernsey und Jersey. Nur, dass es dort zurzeit ganz gut weht. Es ginge sicher, aber wozu, Guernsey und Jersey laufen bestimmt nicht weg. Kurz entschlossen schlängelten wir uns lieber an der Südküste Englands entlang. Immer schön mit der Tide. 1-3,5 Knoten waren mit uns, das bei leicht ablandigen Winden, ließ uns ruhig Segeln. Am Saint Alban’s Head ging es in ein Schießgebiet. Es wurde keine Warnung angezeigt. Gleich darauf sahen wir die Bucht Chapman’s Pool. Dort ankerten Einige und wir gesellten uns dazu. Das waren zwar nur 30 Seemeilen, aber warten wir doch bis zur nächsten oder übernächsten Tide, wenn der Strom abermals mit uns ist. Zwar war es gegen westliche und südliche Winde ungeschützt, aber diese sollten ja auch nicht kommen. Am Abend verließen dann viele die Bucht. Über Nacht blieb es ruhig. Am kommenden Morgen brach der Rest fast fluchtartig auf. Wir und ein Niederländer blieben, denn die Tide passte noch nicht. Als wir rund 2 Stunden später unseren Anker aufholten, um die 17 Seemeilen mit Kurs Weymouth zu segeln, hatten wir kaum die Segel oben, da nahm ein Schnellboot mit Vollgas auf uns Kurs. Ein Schnellboot der Marine zur Sicherung des Schießgebietes! Ja, gestern da war doch was, nur jetzt eben nicht dran gedacht. Er erzählte uns von dem Schießgebiet und wir können nicht direkt den Kurs nach Weymouth nehmen sondern mit Kurs 240 gut 3 Seemeilen und dann parallel zur Küste. Er wiederholte mehrfach und noch mal einzeln 2 4 0 ‘two, four, zero’ für 3 Meilen, dann parallel und beim kommenden Sicherungsboot direkt nach Weymouth. Das schien klar. Statt Kompasskurs 240, bei welchem uns die Strömung weiter ins Schießgebiet getrieben hätte, nahmen wir 240 Grad nach GPS. Knapp 3 Minuten später standen sie wieder neben uns und energisch kam die Aufforderung wir mögen folgen. Jetzt ging es per Begleitung aus dem Schießgebiet, auf einem GPS-Kurs von 210 Grad. Nach 2 Seemeilen entließ man uns und zeigte uns das nächste Sicherungsboot. Was dort mit dem Kurs falsch war, wissen wir auch im Nachhinein nicht. Der Kompasskurs hätte uns dank Strömung noch viel weiter ins Schießgebiet versetzt und es ist auch nicht anzunehmen, dass der Kompasskurs gemeint war. Das in der Seekarte eingezeichnete Schießgebiet ist übrigens weit größer und auch die später beim Hafenamt in Weymouth erhaltenen Informationen über das Schießgebiet und die kleineren Teilgebiete sind allesamt größer als man uns Segeln ließ. Nun, wir erreichten mit heiler Haut Weymouth, aber der Fehler bleibt: An der Anzeige am Vortag vorbeigesegelt (war zu der Zeit korrekt), von Anderen (die dort ankerten) verleiten lassen, die Engländer brachen morgens alle auf und verließen rechtzeitig das Gebiet, nur wir dachten nicht mehr ans Schießgebiet, wollten mit der passenden Strömung weiter und an der Anzeige waren wir vorbei.
weiter auf der Route: Segeln nach Salcombe