Segeln nach Viana do Castelo (Portugal)
Vom Ankerplatz bei der Insel Cies (Spanien) segelten wir weiter nach Süden. Noch im spanischen Teil, schon wieder Fischernetze über Netze. Ebenso nach Passieren der Grenze beim Segeln vor Portugals Küste. Gelesen hatten wir schon, das sehr viel Fischfang vor Portugals Küste betrieben wird, aber das wir gar ein Oberflächennetz ohne jede Markierung sehen werden, hätten wir nicht erwartet. Wir segelten im spitzen Winkel darauf zu, als ich die aneinandergereihten kleinen Schwimmkörper plötzlich kurz vor uns sah. Dies nun wo wir wieder den schönsten Schmetterling mit unseren Segeln abgaben und 5,5 kn machten. Plötzliches Ausweichmanöver vor dem unmarkierten Netz und schon schlug das Großsegel auf der nächsten Welle um. Tja so schnell hat man die Butterflyflügel nicht eingezogen. Zum Glück hatten wir den Bullenstander (Sicherungsleine) und dann wäre auch noch die Baumbremse. Als wir endlich das Ende des Netzes erreichten, sahen wir abermals keine Markierung. Wir kamen zum Schluss es ist ein losgerissenes / verlorenes / altes / frei treibendes Netz. Aber von bestimmt über 100 Metern Länge? Was bloß in der Nacht und dann unter Maschine? Hoffentlich bleibt dieses Netz an der Oberfläche die Ausnahme. Uns reichen schon die anderen Netze. Das Problem dabei sind nicht die tieferliegenden Netze, sondern diese 2-10 Meter vom Fähnchen bis zum daneben liegenden Kanister. Zwischen beiden treibt meist an der Oberfläche eine Leine. Sofern man dort einfädelt ...
Sensibilisiert halten wir noch mehr Ausschau. Das GPS zeigt statt 5,5 kn, 5 kn, 4,6 kn, 4,2 kn und dann 3 kn. Hatten wir nun doch ein Netz im Schlepp? Nach dem Wind geschaut: Man merkt es nicht sofort im Deckssalon, aber der pustet. Oder war dort etwa ein Riesenfisch an der Schleppangel? Von alledem war es nichts, es war nur eine kleine Verschnaufpause des Windes und schnell hatten wir unsere 5 Knoten wieder.
Kurz vor Viana do Castelo (Portugal) legte der Wind noch mal kräftig zu. Die Genua haben wir kpl. weggenommen. Das Groß etwas weggerollt und trotzdem noch 6,4 Knoten. Bis in die Flussmündung des Rio Lima hielt der Wind an und verstärkte sich dort. Maschine gestartet, Großsegel weg und ein wenig gegen die Flussströmung zum Hafen vor der Eiffelbrücke (gegen den Wind). Dort war es dann etwas geschützt durch die Stadt und wir konnten bei mäßigem Wind anlegen.
Viana do Castelo soll laut unseren Unterlagen ‘eine der schönsten Städte Portugals’ sein. Nun es ist unsere erste Stadt in Portugal, aber eine Reise wert ist Viana do Castelo allemal.
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