Segeln zur Insel Cies und die Fischer
So schön nah wie es von Vilagarcía de Arousa mit dem Zug nach Santiago de Compostela auch war, wir mussten aus dem Meeresarm Ria de Arousa auch wieder raus. Egal wie der Wind auf dem Atlantik wehte, er drehte immer in den Meeresarm hinein. Wir kreuzten also gegen den Wind zwischen den fast unzähligen Muschelzuchtanlagen raus. Fischer haben hier scheinbar immer Vorfahrt bzw. man braucht sehr gute Nerven. Wir weichen Fischern meist mehr als rechtzeitig aus. Zwischen den Muschelzuchtanlagen gelang dies einmal nicht. So kam ein Fischer zwischen 2 Anlagen rausgeschossen. Wir waren unter Segeln, selbst wenn wir unter Motor gewesen wären, hätte er ausweichen müssen, doch er tat es nicht. Wir konnten vom Wind her nicht anders als den Kurs halten oder zu Nahe an die Muschelzucht. Wir hielten Kurs und der Fischer weiter Vollgas auf uns zu. In buchstäblich letzter Sekunde (vielleicht waren es auch 2) hat der Fischer seinen Kurs geändert und ist freundlichst grüßend 5 Meter hinter unserem Heck durch. Das wirklich heikle ist, das man nie sicher sein kann, ob dort überhaupt einer am Ruder steht, oder alle bei der Arbeit hinten auf dem Schiff sind. In eben beschriebenem Fall sahen wir jemanden am Ruder. Gar nicht auszudenken wenn man hier die Nerven verliert und doch ein Manöver im letzten Augenblick fährt. Dann fahren dies beide gleichzeitig.
Aus dem Ria de Arousa mit den vielen Muschelzuchtanlagen raus, segelten wir noch immer ziemlich gegen den Wind weiter. Oft aber etwas geschützt hinter vorgelagerten Inseln. An den offenen Abschnitten gab es 1,5 bis max. 2 Meter hohe längere Dünung vom Atlantik. Laut Wetterbericht sollten es 3 m sein, doch diese konnten wir nicht erkennen und spüren.
Letztlich ließen wir nach 42 Seemeilen mit 18 Wenden vor der Insel Cies (Naturschutzgebiet / bei Vigo) unseren Anker fallen. Da war heute nicht einmal der Motor zu hören und wir sind von Ankerplatz zu Ankerplatz gesegelt (inkl. Anker einsegeln). Da schmeckt doch der Anleger gleich noch mal so gut ;-)



Nachts schenken wir den Fischern besonders viel Aufmerksamkeit. Denn sie stehen im Scheinwerferlicht bei der Arbeit und sehen selbst ins Dunkel genau nichts. So halten sie sich dann auch an die Vorfahrt, nämlich genau gar nicht. Noch schlimmer sind eigentlich nur noch die Angler, welche dem Glauben unterliegen ihre Stirnlampe reiche als Bootsbeleuchtung.

Der Strand von Cies soll einer der besten Strände Europas sein.

weiter auf der Route: Segeln nach Viana do Castelo (Portugal)