Segeln nach Ramsgate (England)
Nach etlichen Tagen in Amsterdam und ständigem kräftigen SW-Wind nun endlich NW für 3 Tage (seit Helgoland hatten wir so gut wie immer nur Wind aus Südwest). Unser Plan: ins belgische Zeebrügge und dann weiter nach England. Kaum in Zeebrügge angekommen, schauten wir nach dem Wetter und siehe da, nicht mal 24 Stunden bleiben nach aktuellem Wetterbericht und dann kommt abermals für eine Woche WSW-Wind mit 7 Bft. Also sofort weiter. Uns war England, mit der Möglichkeit nach London zu können, lieber als in Zeebrügge mindestens eine Woche festzuhängen.
Nun galt es das wohl größte Verkehrstrennungsgebiet der Welt zu queren. Sehr viel Verkehr kam aus dem Ärmelkanal in die Nordsee und umgekehrt. Die Mittschiffslinie im rechten Winkel zum Trennungsgebiet! Da darf man dann schon mit der Tide planen, denn sonst schieben die bis zu 2 Knoten Strömung auch noch in die falsche Richtung und das sind dann einige Meilen bei der Breite der Verkehrstrennungsgebiete. Zum Glück funktioniert unser AIS wieder ordentlich bis über 10 Seemeilen Reichweite. Einige große Pötte sind gar bei knapp 20 Seemeilen auf dem AIS zu sehen (habe die neue Funkweiche wieder entfernt).
In der Nacht hatten wir abermals keinen Wind und der Diesel musste es richten. Am nächsten Morgen vor Ramsgate kam auch schon der WSW-Wind gegen diesen wir kreuzen durften. Aber wenigstens Segeln und der Diesel war aus.
Warum Segeln wir eigentlich nicht wie für dies Jahr geplant, einfach so wie der Wind steht? 12 Grad Wassertemperatur und die gefühlte Lufttemperatur ohne Sonne ist auch nicht viel wärmer, beantworten die Frage. Island soll es nicht werden, hatten wir uns geeinigt, am Nordkap waren wir, also geht es jetzt weiter in den hoffentlich wärmeren Süden. Mal schauen vielleicht bis zu den Kanaren und dort den Winter verbracht, dann zurück und noch mal ins Mittelmeer oder auch nur bis Gibraltar und gleich ins Mittelmeer?
Weit vor Ramsgate dann etliche große trockenfallende Gebiete, und starke Querströmung. Teils hatten wir 50 Grad Versatz zum gesteuerten Kurs durch den seitlichen Tidenstrom. Dies ermöglicht das Segeln gegen den Wind ohne zu kreuzen ;-)
Auf dem Gebäude der Ramsgate Port Control dann 3 rote Lichter. Die Hafeneinfahrt war gesperrt und wir dürfen in der Strömung warten. Es kommt lediglich ein kleineres Lotsenboot aus dem Hafen und prescht raus auf die See. Dann erhalten wir Grün zur Einfahrt.
Im Royal Harbour möchte der Hafenmeister unsere € nicht haben sondern 29 £ (Pfund) pro Tag. Diese werden wir in der Stadt besorgen und dürfen bei Abreise bezahlen.










weiter auf der Route: London