August 2012
Hanse-Sail Rostock, Rügen, Ralswiek, Hiddensee, ...
Nach ein paar Tagen auf Hiddensee bzw. Ankerplätzen bei Hiddensee ging es zurück nach Rostock zur Hanse-Sail. Statt der ständigen SW-Winde passten wir einen Tag mit SE-Wind bzw. E-Wind ab. Leider war gegen Mittag nur Windstärke 1 vorhergesagt. Es kam auch wie vorhergesagt. Bis zum Darßer Ort klappte es mit dem Segeln mit gut 3 Knoten. Etliche Segler zogen an uns vorbei (Segel oben und Motorgedröhne). Ab Darßer Ort Windstille. Für den kleinen Elektromotor bzw. die 480 Ah Batterien war es bis Rostock zu weit. Wir warteten also, denn der Ostwind würde schon kommen. Also die Angel ausgepackt und Pause, während an uns ständig Motor-Segler vorbeihuschten. Mir ging dies absolut gegen den Strich, hatten wir doch dies Jahr Bummeltour und seit dem wir auf der Ostsee sind (gleich Anfang Juni) nur 3 Dieselmotorstunden* gebraucht (bisher auch nur 967 Seemeilen). Der Ehrgeiz packt mich: Neustrelitz bis Lübeck 20 Liter Diesel verbraucht (390 km mit kleinen Abstechern), wobei sicher gut die Hälfte für die Heizung Anfang Mai draufging. Dieses Jahr sollte es klappen das wir ohne Nachzutanken Diesel wieder mit nach Hause auf die Mecklenburger Seenplatte nehmen. (siehe Episode bei der Heimfahrt nach der Ostseeumrundung 2008).
Am späten Nachmittag kam dann auch der Ostwind. Immerhin so kräftig das es mit 6-7 Knoten nach Rostock ging.
Nach dem Hafen Warnemünde ging es zum Ankern in die Warnow. Dort hatten wir den besten Platz, denn die 222 Großsegler und Traditionssegler welche zur Hanse Sail erwartet wurden mussten direkt an uns vorbei. Zum Höhepunkt der Hanse Sail machten wir uns dann auch auf in den Museumshafen von Rostock und lagen direkt zwischen dem Lärm der vielen Buden.
Nach ein paar Tagen sind wir bei Südwind wieder von Rostock aufgebrochen. Wir kamen jedoch nur bis Darßer Ort, dann war der Wind fast weg. Weiter bis Hiddensee, würde es dunkel werden oder der Diesel müßte ran was ausgeschlossen war. Oft genug sind wir bei Nacht gesegelt, aber dies musste jetzt nicht sein. Wir quälten uns mit einem Hauch von Wind bis vor den Strand bei Zingst und ließen dort vor der offenen Küste den Anker fallen. Es waren den Tag über 30 Grad, also ab ins Wasser. 12,3 Grad Wassertemperatur zeigten unsere Instrumente. Toll, dachte ich noch, ist halt wieder etwas defekt. Im Wasser dann aber die große Freude, das Instrument oder der Geber sind nicht defekt, das Wasser war nach tagelanger NE-Strömung tatsächlich bitterkalt. Da die Sonne den Tag über schien, die Batterien dank Solaranlage proppevoll waren, holten wir auf der recht freien Ostsee vor Zingst, den Elektrogrill raus. Beim langsamen Segeln nach Zingst gingen je ein Dorsch und Hornhecht an die Angel. Also auf den Grill damit.
Am kommenden Tag segelten wir mit SW-Wind in den Norden von Hiddensee. Dort maßen wir bereits 18,7 Grad Wassertemperatur und auf dem Weg nach Ralswiek im Jasmunder Bodden badeten wir bei 21 Grad.
Auf der Freilichbühne in Ralswiek sahen wir uns ‘Störtebekers Tod’ an und fuhren am folgenden Tag von Ralswiek per Bus nach Bergen.
Ende August segelten wir noch einmal nach Hiddensee. Wir fanden im Hafen von Kloster einen Platz für unsere Tongji. Nach Landausflügen zu Fuß und per Rad über die Insel ging es per Segel um Rügen. Kap Arkona und die Kreidefelsen sind von See immer wieder sehenswert.



(Das Bild mit den vielen Futterbuden, Rummel... spar ich mir. Obwohl, es kam mir schon so vor als wäre dies bei vielen Besuchern der eigentliche Hinkucker bei der Hanse-Sail.)




Bisher hatten wir es nicht geschafft ins innere von Rügen hineinzusegeln. Abgesehen von einigen recht engen Fahrwassern zwischen Hiddensee und Rügen und hinein zum Jasmunder Bodden, läßt es sich auf Rassower Strom, Wieker Bodden, Breetzer und Breeger Bodden bis zum Großen Jasmunder Bodden gut Segeln.

Wir sahen ‘Störtebekers Tod’ und können die Festspiele empfehlen. Im kommenden Jahr beginnt der Zyklus erneut mit ‘Beginn einer Legende’
(Vor der Natürbühne ist Anker und Fahrverbot zwischen 19.00 Uhr und 23.00 Uhr. Der Hafen Ralswiek ist somit in dieser Zeit nicht erreichbar.)

weiter auf der Route - Segeln nach: Wolin, Stettin und zurück zur Seenplatte
* Aufgrund von Emails in welchen angedeutet wurde das es kaum möglich sei nur 3 Motorstunden in bisher 2,5 Monaten Ostsee, vielen Häfen und engen Fahrwassern wie Schlei und Hiddensee auf der Uhr zu haben bzw. es fahrlässig sei in Häfen mit einem 6-Tonnen-Schiff hineinzusegeln ... hier mein oben gebrauchter Begriff von ‘Dieselmotorstunden’ noch mal konkretisiert. Wir haben einen kleinen Elektromotor, 5 (+2) Solarmodule und 480 Ah AGM Batterien mit dem man nicht weite Strecken zurücklegen kann, welcher jedoch zum An- und Ablegen bei wenig Wind ausreicht. Zudem Ankern wir oft und dort reicht allemal das Segel bis zum Ankerplatz (auch das sogenannte Anker einfahren klappt per Segel bestens). Was man natürlich benötigt ist viel Zeit, um auch mal auf passenden Wind warten zu können.
Seiten aus den Vorjahren: Warnemünde, Stralsund, Hiddensee, Vitte, Dornbusch, Kloster, Gellen, Neuendorf,
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