Segeln nach Amantea (Italien)
Skylla und Charybdis ließen uns unbehelligt und wir segelten vom Hafen Scilla weiter nach Norden. Das Segeln war leider alles andere als angenehm:
- Kurs in etwa Nord
- Grundwindrichtung SE
- aus der Straße von Messina unbeständiger SW-Wind (mal war kleinste Segelfläche zu viel / mitunter auch kaum Wind und max. Segelfläche war nicht ausreichend)
- von den Bergen fallende Böen aus SE und dann wieder SW-Wind (Großsegel bei Nordkurs!?)
- dazu noch Strudel vor der Straße von Messina welche je nach eigener Geschwindigkeit den Kurs noch immer +/- 20 Grad änderten
- das Wellenbild bei unterschiedlichen Windrichtungen und Strudeln mit etwas gegenläufiger Strömung und Dünung aus NW war unbeschreiblich.
Das Gebiet im Norden von Sizilien, um die Äolischen Inseln bis zum italienischen Festland (Äolisches Dreieck) wird sicher auch nicht umsonst das Bermuda-Dreieck des Mittelmeeres genannt. Nur am Rand dieses Gebietes reichte es uns, wobei wir keine anhaltenden starken Winde oder hohe Wellen hatten.
Nach etwa 15 Seemeilen war der Spuk dann aber vorbei und die verbleibenden 36 sm bis Amantea konnten wir ruhig bei leicht ablandigem Wind segeln.
Mit reichlich Abstand passierten wir den Vulkan Stromboli. Sehen konnten wir den über 900 m hohen Vulkankegel aus der Entfernung sehr gut. Bei dem durcheinander an Wind und Welle hatten wir jedoch wenig Lust dorthin zu segeln. Zumal der Wind in Richtung Stromboli garantiert stärker wurde. Auch lädt das fehlen einen Hafens oder geeigneten Ankerplatzes bei dem Wind nicht ein (Wind laut Wetterbericht bei Stromboli in der Nacht 15-20 kn). Für Stromboli extra eine Nacht durch zu segeln müssen wir nicht haben.
Den Schweiß auf die Stirn trieb uns dann zum Schluss noch die Hafeneinfahrt in Amantea. Die Tiefen laut Seekarte 20 und 10 Meter bis vor die Mole? In der Hafenbeschreibung: Hafentiefe 2-4m. Nur von der Einfahrt war nirgends die Rede und was nutzt die Hafentiefe wenn man nicht rein kommt? Die Tiefen in der Ansteuerung waren schon allesamt geringer als in der Seekarte eingetragen aber sie waren immer noch mehr als ausreichend. Vorsichtshalber waren wir schon sehr langsam, in der Einfahrt mit Bugausguck und es wurde direkt zwischen den beiden Molen flacher und flacher. Dazu noch Dünung und das Echolot meldete 2 m, dann 1,60 m, Rückwärtsgang rein, bei 1,40 m lief der Rückwärtsgang schon mit höherer Drehzahl, doch der Ausguck meldete weiter. Es blieb bei 1,40 m. Im Hafen war es dann wieder tiefer. Vor diesem Hafen und der Einfahrt sei gewarnt! Welle und Dünung stehen in der Einfahrt und dann nur 1,40 m Wassertiefe zwischen den Molenköpfen!
Da machen selbst schon die 0,20 m Tide was aus!
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