Donau bis Golubac
Nach den 38 Grad der Vortage und dem Gewitter in der Nacht haben wir nun 27 Grad und es ist schwülwarm. Die Donau ist ab Smederevo sehr breit und auf beiden Seiten ist eher flaches Land. Die Strömung beläuft sich auf nur noch 2 Knoten.
Immer öfter sehen wir jetzt Fischer mit Netzen. Diese werden nicht etwa gut sichtbar mit Fähnchen gekennzeichnet, sondern mit leeren Plastikkanistern und Plasteflaschen. Da werden wir jetzt noch genauer hinschauen müssen ob dort Müll auf der Donau treibt oder doch Gefahr für unsere Schiffsschraube durch Netze besteht.
Ab Ram haben wir zur Abwechslung wieder beidseitig der Donau Berge.
Kurz vor Golubac, auf dem riesigen See (Donaustaustufe vom Eisernen Tor) war es dann so weit. Nichtsahnend in Richtung Hafen unterwegs und damit beschäftigt ob die Tiefe des Hafens wohl ausreichen möge, bemerken wir eine einzelne Plasteflasche in der geringen Strömung. Anders als anderer Müll wird diese nicht bewegt. Sofort ausgekuppelt und abgedreht entgehen wir dem Netz noch einmal. Im Nachhinein sahen wir ein Fischernetz mit 3 Plasteflaschen am Ende und jeweils dutzende Meter weiter mit je einer Plasteflasche. Wie soll man so etwas von dem restlichen Müll unterscheiden? Wir können doch unmöglich rechtzeitig sehen ob die Plasteflasche treibt oder eben nicht?
Nach dem Manöver und um weitere Überraschungen zu vermeiden beschließen wir vor dem Hafen Golubac zu ankern. (Der Hafen ist ‘nur für flache Boote geeignet’ steht in der Hafenbeschreibung.) Wir sahen zwar auch kleinere einheimische Segler, diese hatten aber allesamt ein Schwert, wie uns ein Segler später erzählte. Vielleicht wäre es bei dem guten Wasserstand auch gegangen, so hatten wir vom Ankerplatz einen phantastischen Blick zur Festung Golubac (an welcher es am nächsten Tag vorbeigeht) und konnten mit dem Kanu an Land. Ferner schienen wir ein willkommenes Fotomotiv zu sein. Gar mit Stativ und Tele wurde auf uns abgedrückt.

46% Arbeitslosigkeit z.B. in Golubac und so viel Metall in der Donau. Schiffswracks sind kein Einzelfall. Wir sahen recht viele auch mitten auf der Donau und fragten uns ob denn die Schrottpreise in Serbien nicht ähnlich hoch seien wie bei uns.




(Bilder der Festung folgen am nächsten Tag)
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