Segeln nach Marmaris (Türkei)
Von unserer Ankerbucht Ciftlik sind wir mit achterlichem Wind bis zur großen Bucht vor Marmaris gesegelt. Dort drehte der Wind aus der Bucht heraus und wir durften gegen den starken Wind mühselig in die Bucht kreuzen. Kurz vor der Einfahrt in die Hafenbucht von Marmaris (ähnlich einem Binnensee), hieß es dann Segel runter und Maschine an. Nur ließ sich das Vorsegel nur 1/3 wegrollen! Danach ging es weder vor noch zurück. Gegen den inzwischen recht starken Wind, welcher in der von Bergen umgebenen Durchfahrt zur Hafenbucht wie eine Düse stand, ging nichts. Letztlich entschlossen wir uns das Vorsegel mühselig von Hand um die Rollanlage zu wickeln. Eine kraftraubende Arbeit bei dem Wind aber besser so als ein zerfetztes Segel, denn dies weht schnell aus und zerfetzt letztlich. Einfahrend in die Hafenbucht ließen wir unseren Anker einfach vor dem Ort Marmaris fallen. Zur Begutachtung der Rollanlage durfte ich hoch auf den Mast. Ein Fallführungsbügel im Masttop war verschwunden (Nieten ausgerissen). Dadurch hat sich das Fockfall um die Rollanlage vertörnt und es ging weder vor noch zurück.
Vor Marmaris werden wir einige Tage ankern. Der inzwischen starke Wind erlaubt kein Weitersegeln (später Windstille). Zwar haben wir das zweite Fockfall angeschlagen und das Vorsegel funktioniert wieder, doch wird jetzt erst einmal ein neuer Fallführungsbügel besorgt. Der erste Anlauf in Marmaris scheiterte. Die Antwort nach dem Bestellen des Teils lautete: bringe die Maße oder ein Muster und wir fertigen das Teil an. In einem weiteren Laden am Fischerhafen wurden wir dann aber fündig.
Die Temperaturen liegen noch immer bei 25 bis an die 30 Grad am Tage. Ein Türke sagte uns das dies für die Jahreszeit ungewöhnlich warm sei.
Ein paar Tage später und wir mussten unseren Ankerplatz verlassen. In der 2 x 3 Seemeilen großen Hafenbucht stand plötzlich ein guter Meter Welle. Das war zu viel fürs gemütliche Ankern und da wir Frischwasser benötigten ging es in den Hafen. Dies war leider leichter gesagt als getan, denn die heimischen Guletkaptitäne trauten ihren Ankern und den Moorings nicht. So wurden quer durch den Hafen Leinen gespannt um die Boote bei dem Wind zu halten. Bei den kleineren Seglern das selbe Bild, gegenüber an Mooringleinen liegende Boote wurden einfach per Leine von Bug zu Bug verbunden. Da kam kein Boot mehr rein noch raus. Letztlich legten wir uns vor die Tankstelle. Schlauchboote fuhren weiter durch den Hafen und spannten weitere Leinen zu gegenüber liegenden Gulets. Im Nu waren wir wie in einem Spinnennetz gefangen. Am kommenden Tag, der Wind ließ nach, löste sich das Wirrwarr wieder auf und wir fuhren nach dem Wasserbunkern zum Ankern auf 10 Meter Wassertiefe zur anderen Seite der Bucht.
weiter auf der Route nach: Mugla