Botnane, Florø, Hærland
Es gibt nichts, was auf einem Boot nicht kaputt geht
Vom schönen Ankerplatz im Westen des Nordfjord versuchten wir es erneut mit dem Segeln. Tagelang Windstille bzw. starker Südwind = Gegenwind. Ein Wunder das wir per Segel so gut um Stad rumgekommen sind. Das ranhängen der Nacht war dort zur richtigen Zeit. Wir konnten vom Nordkap kommend wochenlang fast ausschließlich Segeln. Das ging bis hinter den Stokksund gut und dann verließ uns der Wind.
Nach nur 17 Seemeilen fiel unser Anker in der Bucht bei Botnane. Schluss mit dem Gequäle gegen den Wind. In der Ankerbucht warteten wir 2 Tage auf günstigen Wind. Am 3. Tag, noch immer kein Wind, motorten wir 10 Seemeilen nach Florø. Von dort quälten wir uns 19 Seemeilen bei fast Windstille nach Hærland. Dort warteten wir erneut 3 Tage auf Wind. Es war wie verhext. Fast sturmartiger Südwind oder eben Windstille.
Nur gut das es in Hærland einen Internetzugang gibt, so wurde die Homepage auf den aktuellen Stand gebracht.
Und dann war dort noch das Ankerlicht in Botnane.
Vor Anker liegend viel dies natürlich aus. Ein LED Ankerlicht? Was kann da kaputt gehen? Aber wir haben in diesem Jahr gelernt: es gibt nichts, was auf einem Boot nicht kaputt gehen kann.
Ausfälle / Defekte in diesem Norwegen-Jahr: Dieselheizung, ein Autopilot, Solaranlage, Türdrücker Deckssalontür gebrochen, Messinghaken vom Sitz des Innensteuerstandes gebrochen, Schrauben der Fock-Rollreffanlage lose, Mastbeschlag lose vom Baumreffsystem, Seewasserpumpe leckt, fest eingebautes GPS ausgefallen (Antenne), 12 Volt für Laptop - Kabel lose, Schiebeluk undicht, Türdrücker vom Klo defekt und Klo lose. Fast alles haben wir bisher repariert oder Teile gekauft bzw. schicken lassen. Nun also ans Ankerlicht. Mast legen? Dann kommen wir, vor Anker liegend, an die Mastspitze auch nicht ran. Zunächst erst mal bis zum Mastfuss alle Kabel geprüft = in Ordnung. Also rauf auf den Mast. Sicherungsseil über die Winsch und hoch an die Mastspitze. Oben angekommen ist natürlich am Ankerlicht nichts zu sehen, kein Wackler nichts. Ankerlicht komplett mit nach unten. Dort das Ankerlicht an 12 Volt geprüft = in Ordnung. Noch mal mit Messgerät auf den Mast. Oben kommen 12 Volt an. Polung ist in Ordnung, denn diese ist beim LED Ankerlicht wichtig. Der Fakt bleibt: das Ankerlicht geht nicht. Ergebnislos wieder runter vom Mast. An der Trennstelle am Mastfuss noch mal gemessen 12 Volt liegen an. Nun ja, was sollte dort auch weiter sein, denn diese kommen ja auch oben an. Nach einigem Überlegen konnten es nur noch Übergangswiderstände sein, durch welche das hochohmige Messgerät trotzdem die 12 Volt ‘fälschlicherweise’ anzeigt. Also eine normale Glühlampe an die Trennstelle am Mastfuss. Dort brennt diese. Bei der Aktion bemerkte ich das das mit Gummi ummantelte Kabel welches in den Mast geht, an einer Stelle etwas dicker war!? Alles aufgeschnitten und siehe da wenig hinter der eigentlichen Kabeltrennstelle am Mastfuss ist in dem isoliertem Kabel kurz vor dem verschwinden des Kabels in den Mast noch eine Flickstelle, welche korrodiert war. Diese erneuert und das Ankerlicht funktionierte. LED also erstmal doch unverwüstlich. Warum aber hinter der eigentlichen Kabeltrennstelle, noch einmal eine Anstückelung ist, bleibt mir ein Rätsel.
weiter auf der Route - wieder Segeln - nur die Queen Mary 2 konnte uns stoppen