Zurück aus Nordnorwegen durch den Soeroeysund, um Loppa und Silda, ...
Am Abend in Hammerfest riefen wir noch einmal die aktuellen Wetterdaten ab. Das sah nicht wirklich gut aus. Für fast eine Woche 6-8 Bft. aus NNW und das 30 sm offene Seegebiet um die Insel Loppa und Silda lag vor uns. In diesem Seegebiet um Loppa hatten wir schon auf der Nordtour einige Wellen erlebt. Die beste Möglichkeit erschien uns sofort aufzubrechen. Also in die taghelle Nacht hinein. Für die Nacht und den kommenden Vormittag war noch erträglicher Wind vorhergesagt.
Zunächst hieß es aber erst mal gut 30 Seemeilen den Soeroeysund hinunter zu segeln und dann um Silda und Loppa durch das offene Seegebiet. Danach konnte uns der Wind und die damit verbundene Welle vom Nordatlantik an den nächsten Tagen höchstens an ein paar kleineren offenen Stellen für kurze Zeit oder auch gar nicht mehr erwischen.
So brachen wir ohne Schlaf um 23.30 Uhr in Hammerfest auf.
Die gute Nachricht: wir konnten Segeln. Die schlechte Nachricht: Der Nordwind brachte 3 Grad Lufttemperatur mit.
So langsam hatten wir jetzt genug vom Norden. Lediglich beim Landausflug zum Nordkap waren es 18 Grad. Sonst ständig 5 bis 6 Grad Luft und Wassertemperatur. Dazu wie üblich Nieselregen und Schauer.
Im zum Atlantik offenen Seegebiet bei Silda hatten wir dann 2 Meter Wellen. Dies war schon mal einiges weniger als bei unserer Nordtour und die Entscheidung noch in der Nacht aufzubrechen war sicher schon mal richtig.
Dann die Überraschung bei Silda: bei 2 Meter Welle und gut 6 Knoten Fahrt ein großes Brett bzw. eher ein Balken im Wasser. Wenig später ein großes Fass. Was noch alles so im Wasser schwamm und von uns übersehen wurde??? Ehrlich muss ich sagen das mich dies bei all der Segelei immer wieder erschreckt. Norwegens Küste ist zwar sauber und man sieht problemlos bei 10 Meter auf den Grund, was aber in einigen Häfen an Öl auf dem Wasser schwimmt und was uns an Brettern, Plastiktüten und sonstigem Müll im Hafen begegnete, kannten wir von z.B. Polens Ostseeküste oder aus dem Baltikum nicht. Es scheint nach dem Motto zu gehen der Atlantik ist groß und spült schon einiges weg. So auch die Palette im Wasser, welcher wir bei Alesund begegneten.
Nach 77 Seemeilen durch die Nacht und in den kommenden Tag hinein fiel unser Anker im Grunnfjord (beim Kågsund). Der nach Norden geschlossenen Fjord bot Schutz und bei Wassertiefen zwischen 3 und 20 Metern eine ruhige Ankerbucht. In der Ankerbucht hatten wir inzwischen 8 Grad Wasser und 5 Grad Lufttemperatur, Bäume und Sträucher wuchsen wieder - kamen wir nach Süden vorwärts?
weiter auf der Route - Segeln im Norden von Norwegen nach Süden