Segeln nach Bergen in Norwegen
Die 7 Seemeilen nach Bergen durften wir dann doch mit dem Diesel zurücklegen. Der Wind wollte auch am kommenden Morgen nicht. Vor Bergen immer wieder die über 30 Knoten schnellen Fähren. Es hatte gar keinen Zweck sich möglichst rechts zu halten. Die Schnellfähren kamen um die Ecken, schrammten fast den Fels und zwängten sich zwischen uns und dem Fels hindurch. Sofern wir jetzt eine Schnellfähre sahen, machten wir den absolut kürzesten Weg frei und gingen halt auch in die Mitte des Fahrwassers.
Bergen ist mit rund 250000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Norwegen. Gegründet wurde Bergen 1070 von König Olav Kyrre. Einst war Bergen Hauptstadt, Königs und Bischofssitz. 1350 ließ sich die Hanse nieder. Bis zum 19.Jahrhundert war Bergen größer als Christiania (heute Oslo).
Bergen gilt als die regenreichste Stadt in Europa (248 Tage Regen in 2005). So kamen auch wir bei Regen in Bergen an. Mit uns lief das Kreuzfahrtschiff Aida Aura in den Hafen ein und wir hörten an jeder Ecke der Stadt die deutsche Sprache.
Trotz des Regens war der Stadtbummel recht schön. Besonders Bryggen, der alte Kai und die Handelshäuser, mit den nach hinten laufenden schmalen Gassen waren sehr interessant. Durch Restaurationsarbeiten an Teilen von Bryggen, konnten wir die Errichtung auf mehrfach übereinanderliegenden Baumstämmen und dicken Bohlen sehen. Ein Essen am Fischmarkt war natürlich Pflicht, ebenso die Verkostung der verschiedensten Fischsorten.
Ein paar Bilder aus Bergen (leider im Regen entstanden).
Den Hafen fanden wir für eine Stadt wie Bergen recht dürftig.
Bei etwa ein Meter Tide, keine Schwimmstege für Sportboote. Nur Autoreifen am Kai. Die Hafenordnung sagt das man maximal im 7er Päckchen liegen darf.
Sicher war das Liegen an Autoreifen bei 1 Meter Tide kein Problem, erwartet hatten wir es jedoch nicht und Autoreifen hatten wir im vergangenen Jahr im Baltikum erwartet, jedoch selten vorgefunden.
(Kai, Handelseinrichtungen der alten Hanse / früher hieß es Tyskebryggen = Deutsche Brücke)
Importiert wurde Getreide, Salz, ... und exportiert vor allem Stockfisch
Der Schlosshauptmann von Bergenhus Erik Rosenkrantz ließ das Kastell von ca. 1270 und das Vorwerk von ca. 1520 zum Rosenkrantzturm im 16 Jh. umbauen. Er wurde als kombinierter Festungs- und Wohnturm von schottischen Steinmetzen errichtet.
Hinter dem Rosenkrantzturm befindet sich die Hakonshalle.
Eine nüchterne Kirche ohne viel Schmuck, welche seit fast 900 Jahren besteht.
Dahinter die Kreuzkirche (Korskirken), welche im Jahre 1181 erstmalig erwähnt wurde.
Die deutsche Kirche fanden wir im Innern am schönsten. Die Marienkirche stammt aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Es war die Kirche der hanseatischen Kaufleute.
Bis ca. 1870 wurde in deutsch gepredigt.
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